Österreich 2020

Österreich 2020 Teil 1               Tirol - Schweiz - Südtirol

Diese Alpentour ist eine Premiere. Auf der Anfahrt aus der Mitte Deutschlands über den Fernpass nach Österreich steht das Motorrad hinter mir im Camper. Als Purist habe ich bisher immer die Gespanne mit dem Motorrad auf den Anhänger in Richtung Süden belächelt und habe mich auch bei drückender Hitze über langweilige Autobahnen und durch Staus gequält. Das werde ich auch sicher wieder tun,  aber dieses Jahr genieße ich die Fahrt im Citroen Jumper. Der ist Dank der Fa. FLEXEBU aus Klingental im Erzgebirge so ausgebaut worden, dass es sowohl als Campmobil als auch gleichzeitig als Motorradtransporter nutzbar ist. Das Vorderrad wird auf einem Schlitten fixiert, der auf einer Rampe außerhalb und einer Führung im Fahrzeug  mittels einer elektrischen Winde bewegt werden kann. Die Rampe wir im Fahrzeug danach abgelegt und fixiert. Damit ist es für eine Person möglich das Bike innerhalb von Minuten zu verladen bzw. zu entladen.

Sinn macht diese Transportart natürlich nur dann, wenn man länger an einer Ort bleibt und von dort Tagestouren unternimmt. Für mich ist das der Campingplatz "Camping via Claudiasee" in Pfunds vor dem Reschenpass. Von hier aus sind viele schöne Motorraddestinations wie Jaufenpass, Timmelsjoch, Ötztaler Gletscherstrasse, Umbrailpass, Stilfser Joch und im Westen Arlbergpass, Flexenpass,  Silvretta Hochalpenstrasse und in der Schweiz Wolfgangpass, Flüelapass, Albula- und Julierpass und Ofenpassstraße in Tagesausflügen erreichbar. Noch weiter westlich locken die Klaussenpassstraße, der Oberalppass, Furkapass u.a. in der Schweiz. Kurz hinter dem Campingplatz geht es in das zollfreie Gebiet nach Samnaun. Mindestens zum Tanken lohnt sich die kurvenreiche und durch einige Tunnel führende Straße.


Mein persönliches Highligth ist allerdings die Kaunertaler Gletscherpanoramastraße. Ich versuche sie immer am frühen Morgen oder späten Abend, wenn nur Wenige auf der Sackstrasse zum Parkplatz unter der Weißseespitze unterwegs sind, zu fahren.  Der Reiz dieser Straße besteht in der Abwechselung. Von Prutz aus führt sie durch kleinere Ortschaften, nach der Mautstation noch durch Wald, Kurven und einige Serpentinen bis zum Gepatsch Stausee. Die Straße wird schmaler und schlängelt sich am Fels oberhalb des blaugrünen Wassers entlang.  Hinter dem See geht es dann durch alpine Landschaft bis zum Parkplatz am Ende der Straße.

Offensichtlich eignet sich diese Straße auch zur Erprobung von Elektrofahrzeugen.  Ich treffe eine wahrer Armada von Mercedes Oberklasse Erlkönigen mit leisem E-Antrieb.

Zurück an der Staumauer ist der Weg über die Staumauer (übrigens größter Schüttdamm Österreichs) heute frei und ich nehme sofort den Weg unter die Stollen. Es führt eine Straße rechtsseitig um den See. Ich weiß nicht wie weit ich komme. Mir kommen zwei 1200GS entgegen, ok wo die langfahren, kann ich mit der Africa Twin schon lange :-) Aber dann biegt der Weg nach rechts ab in die Berge und der grobe Schotter beginnt. Es wird so steil, dass ich mir vornehme, mit höchstens dem Gang wieder runterzufahren, mit dem ich bergan fahre, ggf. auch einen Gang niedriger :-( Der Anstieg wird aber belohnt, ich komme zur Nasserein Alm und mache erst einmal Brotzeit. Ich kann den Weg und die Alm nur weiterempfehlen.

Heute steht noch die Ötztaler Gletscherstraße auf dem Programm. Sie ist von hier nur wenige Kilometer Luftlinie Richtung Osten entfernt. Nur was nutzt diese unmittelbare Nachbarschaft, wenn ein Alpenmassiv dazwischen liegt. Also zurück Richtung Prutz. Kurz davor geht es rechts Richtung Piller Höhe. Über kleine schmale Straßen schraubt man sich wieder in die Höhe, um dann über das Pitztal Richtung Imst zu fahren.  Ab hier wird es etwas langweilig auf der Fernverkehrsstraße nach Sölden und es gibt leider keine Alternative. Erst nach Sölden in Richtung Timmelsjoch wird es für Motorradfahrer dann wieder interessant.

Aber die Ötztaler Gletscherstraße rechts ab hinter Sölden ist dann wieder sehr schön, zumal ich allein auf ihr unterwegs bin.  Das Ende der Straße liegt auf 2.798,16 m Höhe und ist damit der höchste Straßenpunkt Europas. Bisher glaubte ich, das wäre der Col de Iseran, aber der ist nur 2.764 m hoch.  Dafür ist er der höchste überfahrbare Alpenpass, hier bin ich wieder auf einer Sackstraße. Apropos Gletscher - ja es sind noch Gletscher da, aber sie sind nur noch Schatten ihrer selbst. Trotzdem ist zu lesen, dass mehr Schnee darauf fällt als wegschmilzt. Unterstützt  werden die Gletscher in ihrem weiteren Bestehen auch dadurch, dass sie z.T. im Sommer abgedeckt werden. Trotzdem sind sie verglichen mit Gletschern z.B. in Patagonien eher klein. Aber schön, dass es sie gibt und sie eine solche archaische Landschaft geschaffen haben.

Dunkle Wolken ziehen auf, es beginnt zu regnen, ich ziehe mich zurück. Am Ende des Tages sind 285km zusammen gekommen.

  • Die heutige Tour führt über 320km nach Landeck, über Ischgl und Galtür zur Silvretta Hochalpenstraße nach Bludenz, zum Dorf Thüringen (allerdings ohne Thüringer Bratwürste), Großes Walsertal, Faschinajoch mit Abstecher zum Furkajoch, Hochtannbergpass, Flexenpass und Albulapass zurück über Landeck nach Pfunds.

    Der Reschenpass ist gesperrt, also geht es ins Inntal Richtung Susch/Davos. Ich mag diese Stecke sehr, sie hat enge und weitgeschwungene Kurven, führt durch enge Flußdurchbrüche des Inns aber auch durch Abschnitte, in denen das Inntal breit und weit offen ist.  Immer läßt sich die Straße sehr zügig und flüssig fahren.

    In Susch muss man sich entscheiden. Entweder nach Süden ins Oberengerdin nach Sankt Moritz mit den Pässen, Albula, Julier, Bernina, Majola und Valbella oder gleich Richtung Osten nach Meran. Ich fahre aber zunächst den Flüelapass  Richtung Davos. Flüela hat enge Serpentienen und eine Hochebene sowie einen See vor dem Pass zu bieten. In 2383m Höhe hat die Natur Mühe zu überleben, was aber andererseits zu einer für mich faszinierenden kargen Gebirgsgegenden geführt hat. Interessant noch, dass über den Pass auch die Europäische Hauptwasserscheide führt.

    Es geht zurück und über die Ofenpassstraße und den Ofenpass nach Italien. Die Strecke verläuft längere Zeit etwas unterhalb der Baumgrenze. Mit den Bergen auf der rechten Seite und dem kargen Kiefernbestand erinnert mich die Landschaft ein wenig an die Finnmark in Norwegen, andere sagen eher an Kanada. Wie auch immer, eine sehr schöne Gegen, die entspannt durchfahren oder auch erwandert werden kann.  Entlang der Straße gibt es dazu zahlreiche Wanderparkplätze.

    Wenn man dann in Italien angekommen ist, beginnt irgendwann das Grauen. Nein nicht irgendwann sondern genau im Etschtal. Nur eine schmale Straße führt nach Meran und auf der treffen sich Alle. Zum allem Überfluss ist die Apfelernte in Südtirol in vollem Gang und auch die Äpfel werden mit kleinen langsamen Traktoren auf dieser Straße abtransportiert.  Selbst mit nicht ganz risikoarmen Überholmanövern mit dem Motorrad wird hier die Fahrt zum Geduldspiel. Man darf der Straße aber nicht Unrecht tun, von hier zweigt auch das sehr schöne Schnalstal ab oder Schloss Juval von Reinhold Messner kann besichtigt werden.

    Es ist Herbst, gg. 17:00 Uhr, mitten in der Woche, d.h. ich stehe allein am Fuße der Timmelsjochstraße. Was gibt es besseres! So kann man diese Motorradstrecke wirklich genießen. Zeitweise habe ich zwar einen LKW mit Tieflader auf der schmalen Straße im unteren Teil vor mir. Er fährt aber so aberwitzig schnell und präzise, dass er mir jeden Gegenverkehr zur Seite räumt und ich mir  in den Kurven wegen Gegenverkehr auch keine Gedanken machen muss. Oben angekommen ist vor und hinter dem Tunnel Nebel und es regnet.  Der verliert sich erst auf der Nordrampe abwärts nach Sölden. Zurück auf dem Campingplatz in Pfunds bin ich lange wieder trocken und es stehen 380km auf der Uhr.



    Österreich 2020 Teil 2        Ober-/Niederösterreich - Burgenland - Kärnten-               Steiermark - Kärnten

    Vom Campingplatz am Reschenpass zum Attersee in Oberösterreich geht es via Autobahn wieder auf vier Rädern mit dem Motorrad hinten im Camper. Ja die Puristen, zu denen ich mich eigentlich auch zähle, werden sagen ha Du Weichei. Aber die 335km Autobahn, um schnell die Distanz zu überbrücken, sind auf dem Bike einfach nervig und schon recht bequem im Camper.


    Zu Zweit haben wir vor den Osten und den Süden Österreichs (siehe Karte) in 5 Tagesetappen zu erfahren. Volker auf der Suzuki XF 650 Freewind  und ich auf der AT. Mit der Freewind habe ich vor Jahren bereits die Ostsee umrundet. Sicherlich folgt hier nicht ein Kurven- und Pässe Highlight  dem anderen. Die kommen erst wieder, wenn man vom Süden nach Norden den Alpenkamm queren will. Dazu aber später.

    Zunächst geht es auf kleinen Nebenstraßen Richtung Nordosten bis zur Donau und entlang des Flusses über Melk  mit seinem Kloster bis nach Weisskirchen in der Wachau. Wenn das Wetter gut ist und man möchte gibt es linksseitig der Donau immer mal wieder die Möglichkeit in die Berge abzubiegen um dann wieder an die Donau zurückzukehren. Aufgrund des Regens haben wir das nur einmal hinter Emmelsdorf a. d. Donau getan. Belohnt wird man mit wenig Verkehr, Kurven die zügig gefahren werden können und immer wieder schönen Ausblicken in die Landschaft.

    Hinter Weisskirchen verlassen wir das Tal der Donau endgültig Richtung Norden. Eigentlich war die Übernachtung im Zelt geplant. Der Regen wird aber nicht weniger und wir finden in Drosendorf in der "Zur Hammerschmiede" eine Unterkunft für uns und für die Bikes eine Garage.

    Ein bekannter Wein aus der Region ist der Grüne Veltliner

    Ziel des nächsten Tages ist der Neusiedler See im Burgenland an der Grenze zu Ungarn.  Wir fahren durch die Wachau Richtung Osten. Die Nähe zu Tschechien ist unübersehbar. Die Architektur, die Straßendörfer und auch die Farbgebung der Häuser sind sehr ähnlich beidseitig der Grenze. Die Wachau ist Weinanbaugebiet. Insbesondere jetzt im Herbst ist das nicht zu übersehen und zu "überriechen". In jedem Ort gibt es mehrere Weingüter und überall riecht es nach dem Most der ausgepressten Trauben. Wenn dadurch der Alkoholspiegel steigen würde, dürfte man nach dem dritten Ort sicher nicht mehr weiterfahren. Ein bekannter Wein aus der Region ist der Grüne Veltliner.

    Wieder Richtung Süden wird die Landschaft nach dem Dreiländer Eck Österreich, Slowakei, Ungarn immer ebener und wir suchen den tiefsten Punkt von Österreich. Er ist zwischen Maisfeldern gelegen und nur über Feldwege zu erreichen. Aber ein Schild kennzeichnet den Punkt am Schnittpunkt zweier Wege mit 114m. Damit sind wir auch am Neusiedler See angekommen und können bei Sonnenschein unsere Zelte aufbauen. Der See gehört neben dem Balaton zu den wenigen Steppensee Europas und hat auch nur eine maximale Tiefe von 1,8m. Das macht den See zu einem hervorragenden Surfrevier, da jetzt im Herbst der Wind sehr gut weht, sich aber aufgrund der geringen Wassertiefe kaum Welle aufbaut. Wir genießen Wein, Käse, Wurst und Brot und einen schönen Abend vor dem Zelt.

    Der östlichste Punkt der Tour ist erreicht und es geht wieder nach Westen. Wir umfahren Wien und das erste heutige Ziel ist Semmering. Semmering ist ein Höhenluftkurort und in vergangenen Tagen vorwiegend besucht von die "feine" Gesellschaft Wiens. Einige Villen und Hotels zeugen noch von dieser mondänen Zeit. Auch heute ist der Tourismus bedeutend für den Ort. So finden Ski Weltcuprennen statt, es gibt einen großen Bike- und Downhillpark und der Semmering ist ein beliebter Austragungsort für Oldtimerrennen im Nahfeld Wiens. Wir durchfahren den Ort und das Gebiet über die Semmering Passstraße, die Hochstraße und die Semmeringstraße bis nach Breitenstein. Die Straßen sind teils recht schmal, trotzdem lohnt sich die Fahrt durch den Semmering mit schönen Ausblicken, schmalen Tälern und kurvenreichem Steckenverlauf.

    Kaffeezeit ist am Gasthof "Kalte Kuchl", einem beliebten Motorradtreff der Bikerszene insbesondere aus dem Wiener Umfeld. Von hier startet die schöne Kurvenstrecke über den Ochsensattel.

    Die nächste schöne Strecke empfängt uns im Ötscher Tormäuer Gebiet. Vorbei am Stausee bei Wienerbruck beginnt  hinter dem Ort eine Kurvenstrecke zum Josefsberg und wieder ins Tal zum Erlaufstausee.

    Durch den Tunnel Totes Weib, benannt nach dem in der Nähe herabstürzenden Wasserfalles, geht es bei dunkler werdendem Himmel zum letzten Pass für heute, dem Seeber Pass und dem Seeberg Sattel. Danach sind wir im Seebachtal schon auf direktem Weg zu unserer heutigen Übernachtung. Der kleine Campingplatz Rosskogel & Freizeitteiche bietet bei einsetzendem Regen eine willkommene Übernachtung in einer aus Containern bestehenden Unterkunft mit Unterstellmöglichkeit für die Bikes. Das Wetter kann uns nichts mehr anhaben und wir können im Trockenen kochen und essen.

    Zunächst sieht der neue Tag nicht schlecht aus, dann fängt es wieder an zu regnen, wir werden nass und wieder trocken und das nicht nur einmal. Aber es sollte noch schlimmer kommen.

    Der ersten Trocknungshalt ist in Spielberg am Red Bull Ring. 1969 wurde in Spielberg der Österreich Ring fertiggestellt und seit dem finden hier regelmäßig Formel 1 Rennen und seit 2016 auch wieder Motorrad-Weltmeisterschafts Rennen statt. Die Renngeschichte ist noch etwas älter, sie begann 1957 im wenige Kilometer entfernten Zeltweg. Die heutige Rennstrecke hat Hanglage und ist von drei Hängen umgeben, wodurch das Rennen wie in einer Arena stattfindet und der Zuschauer einen guten Überblick auf die Rennstrecke hat. Auch wir sind ein Stück den Hang hinauf um die Strecke herum gefahren. Es ist ein faszinierender Blick auf die Rennstrecke.

    Natürlich gibt es für Benzin-(und Diesel)verrückte jede Menge Spaß auch außerhalb der Rennen. Man kann lernen wie man  besser schneller fährt, es gibt einen Kart Track, einen 4WD Track und einen Offroad Park, Motorradtrainings und vieles vieles mehr. Ein toller Spielplatz für große Jungs und Mädchen.

    Wir haben haben nur die Formel 1 Autos und anderer Ausstellungsstücke in der Eingangshalle angesehen und uns bei einem heißen Kaffee etwas getrocknet.

    Der weitere Plan war, über die Nockalmstraße, Gmünd und Spittal  Richtung Großglockner zu fahren. Leider hatten wir den Plan ohne den frühen ersten Wintereinbruch in den Alpen in diesem Jahr gemacht. Die Turracher Höhe als nordöstliche Zufahrt zur Nockalmstraße empfängt uns tief verschneit. Eine schöne Winterlandschaft, Dank der noch warmen Straße lässt es sich auch noch gut fahren aber es ist bitter kalt und wir sind auf diese Temperaturen unter 0°C nicht vorbereitet. Die Turracher Höhe liegt auf 1783 m Höhe und die Nockalmstraße geht bis 2049 m hinauf. Die Verlockung ist groß, die 52km lange Straße mit über 50 Kehren und Kurven zu fahren, gehört sie doch mit zu den beeindruckendsten Alpenstraßen.  Die Kälte ist aber ein starkes Argument und wir biegen nicht auf die Nockalm Straße ab, sondern fahren weiter in die Ebene, entlang des Millstätter Sees Richtung Gmünd und finden im Terrassencamping Maltatal ein Hotelzimmer. Zum Zelten haben wir nach der Kälte und Nässe keine Lust mehr.

    Der morgentliche Blick aus dem Hotel zeigt einen wunderschönen Herbsttag aber auch Schnee in den Höhenlagen. Alle Straßennachrichten vermelden  Fahrverbote z.T. für alle Fahrzeuge oder zumindest für Zweiräder auf den Bergstraßen. Die Großglockner Hochalpenstraße ist gesperrt und die Großglockner Straße für Zweiräder auch. Wir wollen aber heute Richtung Norden zurück an den Attersee. Um einen nicht zu großen Umweg zu fahren, bleibt eigentlich nur die Route durch die Niedere Tauern über die Katschberghöhe mit 1641m und weiter über den Radstädter Tauernpass mit 1739 nach Radstadt. In dieser Höhe sollte noch kein Schnee liegen oder zumindest die Straße frei sein.

    Zunächst werden wir aber erst einmal das Maltatal bis zur Speicher Kölnbrein hinauf fahren. Die Straße ist mautpflichtig, lohnt sich aber zu fahren, vor allem früh Morgens wenn man alle Kurven, Tunnel und den Ausblick auf den Stausee für sich allein hat. Die kalten Farben von Wasser, Schnee, Fels und der eisgraue Himmel erzeugen ein magisches Licht. Mich erinnert das an meine Tour auf der Nordmeerstraße in der Finnmark.

    Zurück in Gmünd geht es ohne Probleme durch die Niedere Tauern und Radstädter Tauern nach Radstadt.

    Dann zum Ende der Tour gibt es noch ein Highlight für Motoradfahrer,  die Postalm Sraße von Abtenau nach Strobl. Diese ca. 25km lange Panoramastraße gehört zweifellos zu den schönsten Straßen im Salzburger Land. Sie ist schön, weil sie nicht breit ausgebaut ist. Sie ist schmal und fügt sich mit vielen Kurven sehr schön in die Landschaft ein. Besonders eindrucksvoll sind die Ausblicke auf das Dachsteinmassiv. Um das Motorradfahren hier wirklich zu genießen, sollte man eine Zeit wählen, wenn nicht so viele Andere unterwegs sind. Ich glaube in der Saison wimmelt es hier nur so von Bikes, Fahrrädern, Cabrios und Wohnmobilen, auch aufgrund der Nähe zu Salzburg. Dann ist es sicherlich auch die Post Alm mit ihrer tollen Küche richtig voll. Wir sind ja im Herbst bei schlechtem Wetter unterwegs und deshalb ganz allein - herrlich.

    Der Rest der Tour ist schnell erzählt. Von Strobl nach Bad Ischl, über das Weißenbach Tal zum Südende des Attersees und am östlichen Ufer entlang nach Schörfling.

    Die Tour ist zu Ende und das Fazit ist: Auch abseits der ausgefahrenen Motorradspuren in den Alpen lässt sich gut fahren und vieles entdecken. Der Herbst ist eine gute Zeit. Der Motorradtourismus und der Tourismusverkehr insgesamt nimmt ab. Das macht das Fahren angenehm, schlechteres Wetter muss natürlich akzeptiert werden. Aber wann erlebt man beim Motorradfahren schon solche Bilder wie auf der Turracher Höhe oder im Maltatal. Man muss es halt mögen, ich mag es!



  • Share by: